“samples? mmmh!”

Stagecoach / Höllenfahrt nach Santa Fé / Ringo, USA 1939
John Ford, Regie

Eine kleine, gemischte Gruppe passiert per Postkutsche auf dem Weg von einem Ort zum anderen das Monument Valley. Verschiedene Aufgaben sind zu bewältigen, ein Fluss muss überquert, ein Indianerangriff bestanden werden. Von den Dynamiken innerhalb der Gruppe ganz zu schweigen.

Die Pferdestunts sind erstaunlich. Sie alle sind nach dem gleichen Muster ausgeführt: Im Vorwärtslaufen brechen die Pferde vorn ein, schlagen ein Rad, verlieren dabei die Reiter, beenden die Figur im Stand. Diese Dynamik hat Fords Kamera mehrere Male komplett eingefangen, nur einmal kommt der Schnitt zu früh. Überhaupt hat “Stagecoach” viele Schnitte. Umso gravierender wirken Einstellungen, die auf Gesichtern verweilen. Von diesen Portraits gibt es einige. Ein imposantes zeichnet Ford darüber hinaus vom Monument Valley, sein erstes; die Gesteinsformationen am Boden kontrastieren mit denen der Wolken. Was die Innenräume angeht, wird ähnlich verfahren: Hier steht das schlichte Fond der Kutsche mit seinen notwendigen Nah- und Großaufnahmen den diffizilen Raumkonstruktionen innerhalb der Gebäude gegenüber.

Diese Weite ermöglicht Bewegungen auch den Figuren, die von ihren Schauspielern nur schwer zu trennen sind. Den meisten gegenüber ist zumindest Respekt angebracht, einigen Hochachtung, anderen Zuneigung. Wenn Leute in “Stagecoach” keine Individuen sind, sondern innerhalb einer Gruppe auftreten, treten sie damit zurück, werden Karikaturen (wie die ‘werte Damenschaft’ oder die Kavallerie) oder funktionalisiert (wie die Indianer oder die Amüsiermeute). Das kann ich kaum anders denn als Einstellung am Fokus verstehen (und dabei den filmtechnischen Aspekt der Metapher betonen), denn ich kann grundsätzlich nicht anders, als “Stagecoach” mit einer Mischung aus Anerkennung und Zuneigung zu begegnen.

Auf eine Katze wird geschossen. Sie kommt davon.

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