der panoramablick
“Auf der Medienseite wendet sich Michael Hanfeld in seinem Kampf gegen die Öffentlich-Rechtlichen gegen einen Beitrag der Sendung Panorama zur umstrittenen Archivierung von Sendungen”, schreibt der perlentaucher in seiner Wochenend-FAZ-Auswertung.
Hanfelds Text habe ich nicht gelesen - anders als der darin besprochene Beitrag wird er im Netz nicht bereitgestellt -, als ich aber jenen Beitrag vor einigen Tagen gesehen habe, hat es mich ordentlich gegruselt. Es geht überhaupt nicht darum, wer mit wem gegen wen und wen ist: Ganz grundsätzlich stößt die Rhetorik ab, derer sich der Film als auch die Moderation bedienen. Als ein Beispiel von vielen. Wenn ich mir nun vorstelle, ich wäre in der Lage, herrlich komplett für die Position von ARD und ZDF mich auszusprechen, dann müsste ich mich doch erst recht fragen, ob deren so offensichtlich plumpe Taktik der - ich scheue mich, in diesem Zusammenhang den folgenden Ausdruck zu gebrauchen - ‘gemeinsamen Sache’ dienlich sei.
Schlechte Publizität ist auch Publizität. Von diesem Grundsatz profitiert die Privat(medien)wirtschaft weit mehr als die öffentlich-rechtlichen Sender. Im Gegenteil nützt letzteren derlei Recht- und Billigkeit gar nichts. Denn genau das war und ist ja deren gute Aussicht auf Qualität: von solchen Moden verschont zu bleiben. Auf welchen Feldern soll denn noch bewiesen werden, dass ein Ausrichten an den Privaten der falsche Weg, dass man, was man verteidigen will, nicht mit den Mitteln verteidigen kann, vor denen man es schützen will, und dass ein Weg zurück nur schwer zu finden ist?
Das einzige Gefühl, welches man bekommen kann, wenn man auf die akuten Medienkriege draufschaut, verlaufe die Frontstellung nun zwischen Bloggern und Journalisten oder eben zwischen öffentlich-rechtlichem Fernsehen und privater Verlagswirtschaft, ist wieder einmal nur das alte: Alles geht vor die Hunde. Diese pessimistische Einschätzung übersieht freilich nicht die Lebendigkeit suggeriernde Schärfe der Verteilungskämpfe - es gibt auch downhill noch immer was zu holen. Allein, der Ruf nach einem Azdak oder meinetwegen Salomon muss ungehört verhallen.
Muss er?
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