“they sure don’t make pictures like that anymore” - do they?
The Omega Man, USA 1971
Boris Sagal, Regie
Dieser Eintrag könnte anspielungsreich auch heißen: “Die Antiquiertheit des Menschen”, oder wortspielerisch: “A manson family of man”, oder diskursorientiert: “Nach dem Bakterienkrieg”.
“The Omega Man” entkoppelt die Thematik des Biokrieges von seinen gesellschaftlichen Implikationen. Weniger steckt hinter dem last man on earth der Ausschluss von anderen - der Film funktionierte ja gar nicht, kämen da nicht noch welche hinzu -, vielmehr betont dieser Ausdruck den Fokus auf einem Mann, sein relatives Alleinsein in den Eröffnungssequenzen und sein loner-Sein überhaupt. Und es betont dessen Einzigartigkeit und Auserwähltheit. Der Omega wird der Alpha sein.
Die Auswirkungen des Bakterienkrieges sind die Grundlage für die Erzählung des Films; sie könnte auch eine andere haben. So hat auch die Suche nach dem Serum schlichte b-movie-Qualitäten.
Das Aufbruchsszenario, das sich früh andeutet - eben weil man den topos kennt -, ist das von der Kinderschar. Was seine religiösen Anspielungen angeht, die sich schließlich als das Thema des Films herausstellen, da geht hier einiges durcheinander. Entweder hätte ich es mir anders gewünscht, oder aber ich habe nicht genug investiert, das halbwegs konsistent verstanden zu bekommen. Andererseits ist dem “Omega Man” an Konsistenz nicht viel gelegen. Das scheint mir die Reibung zu begründen, die sich in der “Omega-Man”-Rezeption zeigt: Sagals Film hat, da er von Mathesons Roman ausgeht, viel gewonnen. Weil er seinen Einsatz nicht konzentriert ausspielt, verliert er viel. Anders gesagt: Die Faszinationskraft, die “The Omega Man” tatsächlich ausstrahlt, liegt im Stoff, nicht im Film begründet.
Die erste Matheson-Verfilmung mit Vincent Price habe ich nun nicht mehr gesehen; in die bald anlaufende dritte setzte ich Hoffnungen.
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