springen und schwimmen in italia

Viaggio in Italia / Reise in Italien, Italien/Frankreich 1954
Roberto Rossellini, Regie

Um es so zu sagen: Ich habe “Viaggio in Italia” zum ersten Mal gesehen, zwar leider nicht im Kino, jedoch von geliehener DVD. Das wirkte sich aus. Ich wechselte von der englischen auf die deutsche Tonspur und wieder zurück, ich skippte zurück, sah mir Bilder nochmal genauer an, überprüfte Beobachtungen, verglich die englischen mit den deutschen Dialogen, legte spätnachts schließlich eine Pause ein und verfuhr bei Wiederaufnahme wie am Tag zuvor. So sah ich den Film.

Ich konnte nicht anders. Das ist ja nun beileibe nicht mein Idealfilmschauverhalten. Aber auf diese Art und Weise musste ich mich vergewissern, dass diese ergreifende Reichhaltigkeit tatsächlich da ist. Darüber hinaus eröffnete diese, nunja, zerschossene Rezeption weiteres: Sie konnte nämlich “Viaggio in Italia” nichts anhaben, war dem Film vielleicht sogar angemessen. An Präsenz, an Sogkraft jedenfalls verlor er gar nichts, es war wie ein Schwimmen in Fülle, einer durch Schnitte oder Schüsse unteilbaren Substanz.

Jetzt muss ich mir die DVD doch noch kaufen, damit ich den Film immer wieder sehen kann, ein Leben lang. Denn genau dafür ist er gemacht, sein Kern ist das Verhältnis des Menschen zur Welt.

Leave a Reply