“planetarisches kunstgewerbe”

Starcrash, USA/Italien 1979
Luigi Cozzi, Regie

Ich hatte den Film als Kind gesehen und konnte mich noch erstaunlich gut in ihn erinnern. In allem ist “Starcrash” herrlich absurd und dabei so konsequent, dass man denken könnte, er sei als Experiment angelegt. Der seltene Fall eines Filmes, dem alles schief geht und der darum aufgeht: Ein Hauptdarsteller, der bei Steven Seagal in die Schule gehen sollte, dass er noch was lernt; eine Hauptdarstellerin (Caroline Munro), die zur Sklaverei verurteilt wird und diese in knappem Lack und Leder bestreitet; ein Roboter, dessen Programmierung jeder Logik widerspricht; Christopher Plummer als guter Herrscher, immer in kleidsames Gold gehüllt, Joe Spinell als dessen diabolischer, mehr noch diabolisch lachender Gegensspieler, der in der Weltraumschlacht seinen Leuten ständig sagen muss, sie sollten ihre Feinde töten; ein früher David Hasselhoff - gefönter wird er niemals sein - als tragisch gestrandeter Robinson, der nicht gemerkt hat, dass er auf dem Planeten gelandet ist, den er immer suchte … Die Liste müsste ewig so weitergehen.

Überhaupt ist “Starcrash” voller Diebesgut aus der Science-Fiction/Fantasy-Filmgeschichte - nur hätten sich Filme wie “Star Wars” nie getraut, uns einen interstellaren Kampf zu zeigen, bei dem die Angreifer in ihren fliegenden Kisten durch die berstenden Dünnglasscheiben der Raumstation scheppern, um dann drinnen in den Nahkampf zu gehen. Das sind Himmelfahrtskommandos wie aus der panischen Spätphase des Seekriegs im WK2.

“Starcrash” hat es so eilig, dass man es nichmal schaffen kann, den Prolog zu lesen. Man muss ihn gesehen haben.

ps, Stefan stellt in seinem Eintrag zum Film zwei Screenshots zur Verfügung, die mich insofern beschämen, als ich die Amazonen- und Ray-Harryhausen-Aspekte bisher ganz verschwiegen hatte. Doch da sind sie nicht die einzigen.

3 Responses to ““planetarisches kunstgewerbe””

  1. […] bei dem ich mich beim Eintragstitel bedient habe, zeigt jedoch, dass man dem Film unter gewissen Umständen auch etwas abgewinnen […]

  2. ich glaube, den habe ich schon einmal gesehen - und ich glaube, jetzt will ich ihn wieder sehen!

  3. Du würdest es sicher nicht bereuen!

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